Der Tennisellenbogen ist ein weit verbreitetes Beschwerdebild, das Betroffene nicht nur dem namensgebenden Sport verdanken. Denn außer Tennisspielern können auch andere Risikogruppen diese Sehnenansatzerkrankung erleiden. Dann braucht es mehr als nur eine Entlastung und Ruhe für die Muskulatur.   

Sie spielen gar kein Tennis, aber trotzdem kommt Ihnen das Beschwerdebild des Tennisellenbogens (laterale epicondylalgia) oder auch des Tennisarms bekannt vor. Es handelt sich um Schmerzen, die über dem äußeren Ellenbogen auftreten und durch starkes Greifen oder andere Belastungen des Handgelenks provoziert werden können. Außerdem entsteht durch die Beschwerden oftmals eine Griffkraft-Schwäche. Auch wenn der Name etwas anderes aussagen mag: Der Tennisellenbogen ist ein weit verbreitetes Beschwerdebild, dass erstmal gar nichts mit Tennis zu tun haben muss. 

Denn nicht nur Tennisspieler sind betroffen. Neben Tennisspielern haben besonders auch Handwerker oder sogar Raucher ein erhöhtes Risiko, unter einem Tennisellenbogen zu leiden. Gerade jüngere Menschen zwischen 35 und 54 Jahren neigen dazu, einen Tennisellenbogen zu entwickeln. 

Was verursacht einen Tennisarm? 

Warum es besonders Tennisspieler, Handwerker und auch Raucher trifft, liegt an einem ähnlichen Einsatz der Muskulatur rund um den Ellenbogen, die alle Gruppen stark beanspruchen. Denn Ursache für die Beschwerden ist oftmals eine Überlastung der Handgelenkstrecker. Diese haben ihren knöchernen Ursprung am oberen, äußeren Ellenbogen. Werden die Sehnenansätze überreizt, kann es zu kleinen Rissen und Entzündungen und damit zu Schmerzen kommen. 

Die aktuelle Forschung zeigt jedoch auch, dass dieses Beschwerdebild multifaktoriell ist. Das bedeutet, dass nicht nur die Strecksehne für die Schmerzen verantwortlich ist. Vielmehr spielt beim Tennisellenbogen ein Komplex aus Veränderungen im Schmerzsystem, der Muskelsehnen und Beeinträchtigungen des motorischen Systems eine Rolle. Der Tennisellenbogen ist daher ein Beschwerdebild, das wir ganzheitlich und langfristig betrachten sollten. 

Geht der Tennisellenbogen von alleine weg?  

Ein bisschen Pause – dann wird der Tennisarm von alleine verschwinden? Auch wenn in der akuten Phase eine kurzfristige Entlastung der Handgelenksstrecker hilfreich sein kann, um Schmerzen zu lindern, sollte Ruhe nicht der langfristige Therapieansatz bleiben. Viel wichtiger sind Übungen wie Dehnung und Training der Handgelenksstrecker, damit sich Schmerzen reduzieren und die Belastbarkeit verbessern lassen.

So gehen wir beim Tennisellenbogen vor

Richtig angegangen und bei einem normalen Verlauf dieses Beschwerdebildes sollten die meisten Betroffenen nach einem Jahr eine deutliche Besserung spüren. Jedoch können bis zu 30% der Patienten und Patientinnen Beschwerden noch nach über einem Jahr haben. Auch deswegen empfiehlt sich der Besuch eines Physiotherapeuten, um eine falsche Behandlung und damit chronische Entwicklung zu unterbinden. Denn Betroffene sollten gut über die Schmerzen aufgeklärt werden, damit sie die Beschwerden besser nachvollziehen und passende Übungen in ihren Alltag integrieren können. Für kurzfristige Linderung kann ein Physiotherapeut außerdem Manuelle Therapie wirkungsvoll einsetzen, ebenso wie die Injektion von Kortison. Jedoch kann es bei wiederholter Einnahme von Kortison zur Porosität der Sehnen führen. Daher ist das unserer Meinung nach nur im äußersten Fall eine Option. 

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